Damit das Handwerk endlich digital anpacken kann

Warum sollte die Digitalisierung ausgerechnet am Handwerk vorbeigehen – bei diesen Wertschaffenden und Meistern ihres Fachs?

Das sieht die Kreishandwerkerschaft Süd genauso wie wir. Und weil Handwerk in Zukunft mehr wert sein muss, haben wir uns am 11. Mai zusammen mit unserem Partner HEES auf den Weg ins Haus der Siegerländer Wirtschaft gemacht – zur „WERTSTATT – Zukunft im Handwerk“, dem ersten Forum für innovativen Handwerksgeist in Zeiten des digitalen Wandels.

Klingt kompliziert, aber es ging genau um das Gegenteil – es einfach zu machen, verständlich und praxisorientiert zu zeigen, wo denn auch im südwestfälischen Handwerk der digitale Hammer für mehr Effektivität und Zukunftssicherheit hängt.

Dafür legten Stefan Schwenzfeier, Leiter Digitalmarketing PSV, und Sebastian Leipold, Geschäftsführer bei HEES, mit ihrem Vortrag die digitale Messlatte auf. Es wurde schnell klar worauf es ankommt – eben nicht auf IT-Wissen, sondern auf ein grundsätzliches Umdenken. Eine neue Haltung ist gefragt, die alte Handlungsweisen nicht als Hürden, sondern als Startblock für das digitale Nutzbarmachen und Weiterkommen einsetzt. Das erst schafft den Gestaltungsraum für neue, profitable Ideen, wie beispielsweise für digitale Serviceleistungen als frische Erfolgsfaktoren. So der erste Impuls der beiden Digital- und Kommunikationsexperten. Doch wie sieht das in der Umsetzung aus?

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Die Praxisbeispiele

Wie sich dieser neue digitale Ideenreichtum in Handwerkerkreisen bereits in Form von handfesten Praxislösungen manifestiert hat, bewies Tischlermeister Heinz Müller eindrucksvoll in seinem Referat. Statt Zettelwirtschaft ist sein Team jetzt über alle Projektabläufe digital im Bilde, für eine bessere Planung und optimierte Auftragszeiten.

Fliesenlegermeister Michael Bär legte in seinem Vortrag mit einem echten Augenöffner nach. Für seine Kunden setzt er auf die Visualisierung neuer Bad- und Raumgestaltung in 3D inklusive Virtual Reality-Videobrille. So können die individuellen Erwartungen gestaltet und vor der Umsetzung begutachtet und angepasst werden.

Was heute schon bei der Digitalisierung auf dem Bau möglich ist, stellte Martin Schmidt, Geschäftsführer von BesiCon, am Beispiel von speziellen Maschinensteuerungen und GPS-Vermessung vor – natürlich auch hier mit Praxisbezug.

Und das Fazit

Neben der spürbaren Begeisterung der Teilnehmer fasste die abschließende Podiumsdiskussion die Anregungen und ersten Praxis-Wegweiser noch einmal zusammen, für die nächste Etappe auf dem Weg zur digitalen „Wertstatt“. Denn im Herbst stehen Workshops auf dem Programm, die die Themen weiter vertiefen und für die praxistaugliche Umsetzung sorgen sollen. Zusammen mit der Kreishandwerkerschaft Süd sind wir auch dann natürlich wieder am Start, um die Digitalisierung im Handwerk auszubauen