Wieso es eines Artikels würdig ist, wenn man ein Jahr bei seinem Arbeitgeber ist? Weil das nicht selbstverständlich ist. Ich feiere heute mein Jubiläum, an einem Samstag und zu Hause. Vor einem Jahr habe ich mich meinen neuen Kollegen vorgestellt, oder wurde vorgestellt.

Damals kam ich gerade aus einer eher kleinen Agentur und wollte mehr. Mehr verstehen, mehr erleben, mehr erreichen und mehr lernen.

Ein unbeschriebenes Blatt war ich allerdings nicht. Ich hatte mehrere Jahre in Berlin zugebracht und in verschiedenen Branchen, von Automobilindustrie bis hin zur Filmbranche, als Gestalterin gearbeitet und dann ein Jahr in Kreuztal. Ich dachte schon ich müsste nach Köln oder Düsseldorf umziehen, um den Job zu bekommen den ich mir vorstellte. Denn richtig glücklich war ich mit meiner Arbeit nie. Da hatte ich mich getäuscht. Durch puren Zufall sah ich die Anzeige von PSV auf Facebook: „Grafiker gesucht!“. Und natürlich schlug ich gleich zu. Und tatsächlich, eine Woche nach meiner Bewerbung wurde ich eingestellt.

Anfangs war mir das pure B2B-Geschäft mehr als fremd.

Schon fast surreal kam es mir vor, mich mit Maschinen zu beschäftigen die Rohre biegen, doch die Begeisterung mit der mir meine neuen Kollegen von unseren Kunden erzählten, sprang wie ein Funke auf mich über und entfachte einen Brand in mir, der nicht verlöschen will. Warum der Pathos? Ganz einfach, wenn ich Menschen davon erzähle was ich tue, was PSV tut, dann mache ich das mit Stolz. Mit Begeisterung. Und mit Feuer.

Das liegt nicht daran, dass ich mich beweisen kann, wachsen und ständig besser werden kann. Es liegt meines Erachtens an der Chemie. Jeder hier liebt seinen Job und unsere Kunden. Egal wie stressig es vor einem Termin wird. Egal wie viele Jobs man grade auf ein Mal auf dem Tisch hat. Egal ob man grade keine zündende Idee hat. Alles EGAL! Denn genau in solchen Momenten sind die anderen für dich da. Morgen ist Deadline und es müssen noch Dummies gebaut werden? Kein Problem, zusammen sind wir schneller und keiner muss alleine am Schneidetisch stehen. Ich habe zu viele Jobs auf dem Tisch? Dann kann ich zu einem Projektmanager gehen und ihm das sagen. Lieber stellt man die Planung ein wenig um, als dass die Qualität darunter leidet. Mir fällt einfach nichts ein? Dann frage ich einfach einen Kollegen, meistens ist die Idee schon längst dabei.

Und was habe ich dabei gelernt?

Dieser Brand in mir, diese Liebe zu Marketing, Strategie, Konzeption und Teamwork. Der war schon immer da, es brauchte nur jemanden der ihn entfacht. Und genau das ist geschehen. Was mir vorher so surreal schien, ist mir das Liebste geworden. Alles andere wäre zu einfach. Gebt mir große Maschinen, Rohre, Antriebe oder Fritten. Ich brenne darauf das scheinbar abstrakte, technische, kalte, rein funktionelle mit einer Identität und Emotionalität zu versehen, die jeden begeistert.

Das ist eine Haltung. Meine.