…so würde niemals etwas fertig.

Wie Mark Twain kennt man das gerade auch als Student nur zu gut: Eigentlich weiß man, dass am Ende des Semesters die Klausuren geschrieben werden und dass man eigentlich auch immer genug Zeit hatte für eine Hausarbeit.

Trotzdem lernt und schreibt man immer bis zur letzten Minute und hat das Gefühl, man hätte noch so viel mehr tun können, wenn man nur früher angefangen hätte. Die letzten Zeilen werden immer erst in der Nacht fertig und der letzte Text wird noch bei einem starken Kaffee am Morgen verinnerlicht – und das, obwohl man doch sooo viel Zeit dafür hatte!

Nach meinem Abitur hatte ich mir eigentlich vorgenommen, im Studium alles viel früher anzugehen. Nicht alles bis zur letzten Minute zu machen und so unnötigen Stress zu vermeiden.

Im Berufsleben kann man sich so etwas schließlich auch nicht erlauben, oder? Als ich im Oktober mein semesterbegleitendes Praktikum bei PSV Marketing angefangen habe, wurde mir eines ziemlich schnell bewusst: Wer bis zur letzten Minute an etwas arbeitet, muss nicht zwangsläufig zu spät angefangen oder sich seine Zeit falsch eingeteilt haben. Eher im Gegenteil.

Projekte entwickeln sich ständig weiter – durch die Ideen des Teams, die Bedürfnisse der Kunden und den Prozess der Umsetzung. Natürlich gibt es auch hier eine Deadline und die verflixte letzte Minute davor. Aber wäre es nicht furchtbar, wenn man ein Projekt fertig machen würde, abspeichern und gut ist? Anstatt kontinuierlich daran zu arbeiten, auch wenn es eigentlich schon längst fertig ist?

Den Mut zu haben, Ideen wieder zu verwerfen und alles nochmal neu zu überdenken, zu diskutieren und bis zur letzten Minute daran zu schleifen. Sich zu trauen, Projekten Zeit zu geben, sie zu entwickeln, anstatt sie frühzeitig „fertig“ zu machen. Ein gewisses Maß an Perfektionismus, viel Kreativität und eine ordentliche Portion Mut gehören sicherlich dazu. Aber wenn man dafür hinterher zu 100 Prozent hinter dem stehen kann, was man gemacht hat, lohnt es sich, erst in der letzten Minute fertig zu werden.

Das nehme ich auch für mein Studium mit

Früh anfangen und den Mut haben, trotzdem bis zur letzten Minute daran zu arbeiten – aber dann auch wirklich fertig zu werden!