Warum wir mit einer Stellenanzeige die Effektivität des Arbeitgebermarketings in Frage stellen.

Natürlich ist das irgendwie ein charmanter Schachzug, im Stellenanzeigenteil Ihrer Tageszeitung mit einer Stellenanzeige für ein besseres Arbeitgebermarketing zu werben. Aber dahinter steckt mehr als nur Werbewitz. Wir wollen nicht witzig sein, wir wollen aufwecken und anregen!

Als eine der größten B2B-Agenturen in Südwestfalen sehen wir uns tagtäglich mit einer Herausforderung konfrontiert, die man unserer Meinung nach nicht mehr nur mit Marketing lösen kann. Viele unserer Kunden, darunter namhafte Unternehmen aus Industrie und Dienstleistung, Hidden Champions und Weltmarktführer sowie kleinere mittelständische Betriebe, beklagen immer häufiger die Auswirkungen des demographischen Wandels. Mit fast jedem Marketingauftrag, den wir annehmen, kommt irgendwann auch die Bitte, die Arbeitgebermarke zu stärken. Aber ist das die Lösung?

Was einst noch eine Sorge war, ist jetzt ein akutes Problem: Es fehlt an Fachkräften, an Mitarbeitern, die zum Unternehmen passen, die gerne kommen und gerne bleiben und die dabei helfen, Unternehmen überlebensfähig zu gestalten – auch mit Blick auf den Wandel der Arbeitswelt durch die immer rasanter voranschreitende Digitalisierung.

Warum es so schwer ist, geeignete Mitarbeiter zu finden, zu bekommen und zu halten, lässt sich nicht mehr nur an einzelnen Aspekten festmachen. Die Ursachen sind vielfältig. Mal ist es die mangelnde Attraktivität der Region, mal die fehlende Bekanntheit der eigenen Marke, mal liegt es an der angestaubten Organisationsstruktur, mal an der Erklärungsbedürftigkeit der eigenen Leistung. Und sehr oft an der Austauschbarkeit und Irrelevanz der Kommunikation.

Nur selten machen sich Unternehmen die Mühe, in der Arbeitgeberkommunikation auf den Punkt zu bringen, warum man ausgerechnet bei ihnen arbeiten sollte. Dabei sollte das eigentlich selbstverständlich sein. Doch selbst wenn Sinn und Mehrwert einer Arbeitgebermarke erkennbar sind, lässt sich damit noch lange nicht das generelle Problem lösen, das wir in unserer Region haben. Wir sind für die cleveren, agilen, schlauen und dynamischen Weltveränderer, die wir gerne in unseren Unternehmen hätten, oftmals nicht sexy genug.

Das mag zynisch, bitter und überspitzt klingen, aber in Anbetracht des mehr als akuten Fachkräfteproblems sollten wir so selbstkritisch sein. Wer heute ins Berufsleben einsteigt, will nicht mehr nur abarbeiten und mitlaufen. Sondern gestalten und verwirklichen. Natürlich werden Sie jetzt sagen, dass das bei Ihnen doch geht. Und das wollen wir auch gar nicht in Frage stellen – wir kennen Sie ja nicht.
Aber fragen Sie sich doch mal selbst, ob Ihre Kommunikation dieses Gefühl von lohnenswertem Abenteuer, von „Du bist bei uns genau richtig“ vermittelt. Ob in Ihrer Kommunikation klar wird, dass es mehr als nur um einen Job geht, dass es etwas besonderes ist, bei und mit Ihnen zu arbeiten, dass Sie eben nicht nur Perspektiven bieten, sondern den Lebensweg eines Menschen mitgestalten – und dieser Mensch die Möglichkeit hat, seine Leidenschaft bei Ihnen einzubringen. Für den ein oder anderen mögen diese Fragen zu esoterisch sein. Andererseits: Jeder von uns hat sein entscheidendes Erlebnis im Vorstellungsgespräch gehabt – nämlich den Moment, als das gute Gefühl eingesetzt hat, hier in Zukunft richtig aufgehoben zu sein.

Was wir alle übersehen ist, dass es heute in Anbetracht der demographischen Schieflage unserer Region, des überregionalen Wettbewerbs, der vielfältigen Möglichkeiten der digitalen Welt und der lautstarken Werbung in allen Kanälen eben nicht mehr ausreicht, sich das gute Gefühl für das Vorstellungsgespräch aufzuheben. Es muss früher da sein. Es muss auf den ersten Blick kribbeln. Am besten an allen Kontaktpunkten – nicht nur an denen, wo Sie als Arbeitgeber in Erscheinung treten.

Kurzum: Was wir mit der Anzeige eigentlich erreichen wollen, ist, dass Sie mit uns gemeinsam den Status quo Ihres Arbeitgebermarketings hinterfragen. Ganz gleich, ob Sie noch in Anzeigen denken oder schon ganze Busse bekleben, ob sie noch Bewerbungen auf Papier bevorzugen oder bereits mit dem Online-Talent-Pool aktive Arbeitgeberkommunikation betreiben: Kommt bei dem was Sie tun das Gefühl rüber, das Menschen heute brauchen, um eine Entscheidung fürs Leben zu treffen? Und reichen die klassischen Werbeformen aus, um Menschen nicht nur in Ihr Unternehmen, sondern auch in die Region zu locken. Und zu halten?

Lassen Sie uns gemeinsam die richtigen Fragen stellen. Und Antworten finden, die uns alle weiterbringen.

Wir freuen uns auf Ihren Input, Ihr Feedback, Ihre Fragen. Und wir helfen Ihnen natürlich gerne bei der Stärkung Ihrer Arbeitgebermarke. Schreiben Sie uns …