Praktikum bei PSV. Marke: Erfrischend

Wasser belebt, macht schlagartig wach und einen klaren Kopf – besonders kaltes. Das kenne ich aus der Anfangszeit meines Praktikums bei PSV im Bereich PR nur zu gut, ich bin schließlich öfters drin gelandet.

Jeder kennt das Sprichwort – man wird in kaltes Wasser geworfen. Ich meine das, auf meine Erfahrungen bezogen, keineswegs negativ. Im Gegenteil – es tat jedes Mal sehr gut.

Nach knapp vier Monaten Praktikum wird es höchste Zeit noch mal alles auf Anfang zu setzen. Da der Blick dafür, was man wirklich machen will und kann, im Dschungel der Vielfalt meines Studiums Mediumkultur schnell verloren geht, wollte ich mich der ungeschönten Wahrheit stellen, über die eigenen Fähigkeiten, versteckte Talente und verborgene Interessen. Kurz gesagt: Raus aus den vertrauten Hörsälen, rein in das turbulente Agenturleben.

Mittendrin, statt nur dabei

Schon früh hat sich die innere Einstellung im Praktikum geändert. Vom typisch anfänglichen Ich bin ja nur Praktikantin, ich mach mich nicht verrückt, es muss nicht alles perfekt sein-Status kam ich schnell zu Ich häng mich da jetzt voll rein, um das bestmögliche Ergebnis abzuliefern. Die Leidenschaft aller Mitarbeiter für die Arbeit bei PSV ist ziemlich schnell auf mich übergeschwappt. Nicht zuletzt durch die herzliche Behandlung der Kollegen. Die Betonung liegt auf Kollegen – nicht: Angestellter bei PSV auf der einen, Ich als Praktikantin auf der anderen Seite, dazwischen eine trennende Linie. An meinem ersten Tag habe ich einen Kaffee bekommen, nicht umgekehrt – Danke Katja!

PR ist nicht gleich PR

Während der ersten Wochen wurde mir schnell klar, dass PR mehr ist, als Pressemitteilungen schreiben oder Newsblogs mit neuen Informationen füttern. Es ist Kreativarbeit. Manchmal als lang andauernder Prozess – nicht selten wurden Headlines durch das ganze Haus gejagt, um das überzeugendste Wortspiel herauszukitzeln – und manchmal schnell, per Knopfdruck, auf den Punkt. Langweilig wurde es dadurch nie. No man is an island – und erst recht keine Kreativabteilung bei PSV.  PR, Online, Film – alles greift ineinander. Schnell ging es über Pressearbeit hinaus und es boten sich viele Gelegenheiten, meine Ideen auch in anderen Bereichen einzubringen. Schon am dritten Tag durfte ich bei einem Workshop mit den Kollegen mitmachen und bekam erst mal ein Rundumbriefing zu Markenarbeit, Digitales Marketing und den Herangehensweisen strategischer Arbeit. Zu früh für die erste Woche? Nein, eher die optimale Schaffensgrundlage gleich zu Anfang.

Powern statt pausieren

Ein Semester Auszeit – Im Praktikum Zeit absitzen? Fehlanzeige. Schnell häuften sich die „zu erledigen“ Punkte auf meinem Notizblock und man wurde mehr und mehr in die tägliche Arbeit einbezogen. Es folgten umfangreiche Projekte, Websites sollten textlich mit Leben gefüllt werden. Für ein Magazin durfte ich neben der Recherche ganze Beiträge verfassen und eigenständig Interviews führen. Obwohl ich mir um die helfenden Worte meiner Bürokollegen immer sicher sein konnte, wurde viel Wert auf eigenverantwortliches Arbeiten gelegt und Raum für kreative Selbstverwirklichung gelassen. Mach erstmal wie du meinst, dann schauen wir zusammen drüber. Für den Lernprozess goldrichtig. Hätte ich mir das vor dem Praktikum zugetraut? Eher nicht, aber da wären wir wieder beim berühmten kalten Wasser.

PSV Marketing, Katrin Haner

Die Marke wird man so schnell nicht los …

Marketing-Strategien und Kommunikation im B2B? Klar, man hat sich vorbereitet, Referenzen der Agentur durchgelesen – selbst daran beteiligt zu sein, zu merken was es heißt, wenn Unternehmenswerte überzeugend kommuniziert oder eine Marke einzigartig positioniert werden sollen, ist dann doch etwas anderes. Es fällt oft schwer, neu angereichertes Wissen und Erkenntnisse aus dem Alltag nach 18 Uhr am Schreibtisch zu lassen. Starke Headlines holen einen schneller ein, als erwartet – beispielsweise in Form eines LKW’s auf der Autobahn, auf dem ein Slogan aus der Feder deiner Kollegen prangt. Oder abends auf der Couch, wenn man die TV-Werbung plötzlich mit anderen Augen wahrnimmt und hinterfragt. Man fängt an, seine täglichen Berührungspunkte zu verinnerlichen. Ich will keineswegs behaupten, ich hätte nun den berühmten Blick für erfolgreiches Marketing, aber die Sehstärke für gelungene Kommunikation wurde geschärft.

Fazit: Belebt! Wach! Klarer Kopf!

Was ich im Praktikum bisher alles gelernt habe? Das würde vielleicht den Rahmen sprengen. Daher wie ich in den letzten Monaten gelernt habe: Schnell, aber intensiv. Verantwortlich, aber nicht hilflos. Lehrhaft, aber kollegial.

Vieles klingt vielleicht nach viel Arbeit und Ernsthaftigkeit – es verging aber kein Tag, an dem nicht herzhaft gelacht wurde. Ich kann jedem ein Praktikum bei PSV empfehlen, in den Monaten habe ich mehr über Strategie, schlagkräftige Kommunikation und mich erfahren, als in den Jahren an der Uni. Großes Danke dafür an die Kollegen.

Obwohl das immer wieder erwähnte Schmeißen ins kalte Wasser manchmal ungewohnt war, ein paar Monate später darauf zurückschauend, war es der beste Weg, um viel zu lernen und auch zu wachsen. Ja, ich denke, die Zeit bei PSV hat mich ein bisschen größer gemacht hat. Nicht äußerlich, aber bezogen auf meine Stärken, mein Selbstbewusstsein und die Klarheit, wohin meine Zukunft steuert.