Natürlich gibt es sie, die starken Marken in Südwestfalen.

Andererseits zeigt Südwestfalen auch, wie schwierig es ist, eine Marke zu sein.

Bei Marken denken wir meist an Krombacher, Douglas oder Warsteiner. Aber was ist mit unseren Mittelständlern, mit der Industrie, den unzähligen Metallverarbeitern, den über 400 Automotive-Zulieferern in der Region?

Wir erinnern uns an die Südwestfalenstudie von 2007: Hella, Grohe, Kostal, Krupp zählten da zu den bekanntesten Unternehmen der Region. Keine Konsumgüter, sondern Industrieerzeugnisse! Das belegt: Wir sind eine Industrieregion mit starken Marken. Und mit vielfältigem Markenpotenzial, das noch gehoben werden kann. Und muss! Wir brauchen nicht mehr über die immer schwierigere Marktdurchdringung oder den Fachkräftemangel reden. Diese akuten Probleme müssen jetzt gelöst werden.

Zwar ist eine Markenstrategie nicht das Allheilmittel, aber sie kann zumindest dabei helfen, die Bekanntheit zu steigern, anziehend zu werden, Markenwirkung zu entfachen, die Märkte zu durchdringen – auch den Personalmarkt. Und das hat nichts mit der Attraktivität der Produkte, der Unternehmensgröße, dem Standort oder dem Umsatz zu tun. Es ist vielmehr die richtige Haltung, die hier eine Rolle spielt. Die Zeit der südwestfälischen Bescheidenheit ist vorbei! Industrieunternehmen, insbesondere die mittelständischen, müssen lernen, dass Markenbekanntheit und Marktdurchdringung ein mutiges Umdenken erfordern. Die Ausarbeitung zielgruppenrelevanter Stärken, die richtigen Botschaften in den richtigen Kanälen, in einigen Fällen sogar die zeitgemäße Reorganisation des Unternehmens sind dazu notwendig. Und natürlich die Budgetierung dieser strategischen Prozesse – die bei vielen Unternehmen noch nie stattgefunden haben. Bescheidenheit bringt da nichts. Besonders in diesen Zeiten!